Erstes mitteltiefes Geothermie-Projekt in Deutschland

mitteltiefes Geothermie-Projekt

Startschuss für Geothermiebohrung am Nettebad 
Stadtwerke Osnabrück beginnen erstes mitteltiefes Geothermie-Projekt in Deutschland
(Pressetext) 

Osnabrück, 16.11.2011. 
Die Stadtwerke Osnabrück haben den Startschuss für die erste mitteltiefe Geothermiebohrung Deutschlands gegeben. Künftig wird das energieintensive Nettebad umweltschonend mit natürlicher Wärme aus dem Boden versorgt. Dafür wird der Bohrer in den kommenden Wochen in eine Tiefe von 820 Metern vordringen.

„Für uns ist das ein Modellprojekt mit bundesweiter Strahlkraft“, betont der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Manfred Hülsmann beim offiziellen Start der Bohrung. Die Stadtwerke verfolgen das Ziel, das Nettebad als Vorzeigestandort in Sachen umweltschonender Energienutzung und Energieeffizienz zu positionieren. „Und dabei spielt dieses Geothermieprojekt eine zentrale Rolle“, so Hülsmann weiter. Insgesamt 850 Megawattstunden (MWh) Wärme soll die neue Erdwärmeanlage jährlich liefern. Das entspricht dem Wärmebedarf von ca. 100 modernen Einfamilienhäusern. Rund 66 Tonnen CO2 werden eingespart.

„Rohr in Rohr“-System – System Energy Lift EL 800 © 
Ein spezielles Bohrgerät mit einer Hakenlast von 50 Tonnen wird sich sukzessive in den Untergrund vorarbeiten. Die komplette, fachgerechte Herstellung der anschlussfertigen Koaxialsonde liegt in den Händen der EMW Erdwärme Mittelweser GmbH. „Das Bohrloch hat einen Durchmesser von gerade mal zwanzig Zentimeter“, erläutert Bohringenieur Hans-Herbert Achilles. Ist die Tiefe von 820 Metern erreicht, wird das Bohrloch mit einer Stahlverrohrung gesichert. Nachträglich wird ein weiteres Rohr aus glasfaserverstärktem Kunststoff zentriert in das vorhandene Stahlrohr eingesetzt. „Mit diesem geschlossenen ‚Rohr in Rohr’-System ist ein Stoffaustausch mit dem Grundwasser oder dem Gestein praktisch ausgeschlossen“, erläutert Prof. Dr. Dieter Michalzik, Diplom-Geologe und Geschäftsführer der GeoDienste GmbH.

Wasser zirkuliert im geschlossenen Kreislauf 
Das Prinzip der Erdwärmenutzung ist relativ simpel: Reines Wasser wird im äußeren Rohr nach unten geführt, erwärmt sich hierbei und wird dann durch das innere isolierte Rohr wieder nach oben gefördert. Dort wird die Wärme von einer Wärmepumpe auf das notwendige Temperaturniveau angehoben und in das Wärmenetz des Nettebades eingespeist. „Unser Zeitplan sieht vor, dass die Bohrarbeiten rund sechs Wochen andauern werden und wir somit noch in diesem Jahr die Wärmeversorgung aufnehmen können“, sagt Stadtwerke-Chef Hülsmann.

Baustein der grünen Initiative KUK 
Neben dem Geothermie-Projekt treiben die Stadtwerke seit längerer Zeit weitere Energieeffizienzmaßnahmen am Nettebad voran. Bundesweit Pilotcharakter hat eine besonders energiesparende Badewasseraufbereitungsanlage, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. „Wir haben zudem elektronisch gesteuerte Duscharmaturen mit Spitzenlastmanagement eingebaut, die Beleuchtung durchgängig mit Energiesparlampen bestückt und eine hocheffiziente Wärmerückgewinnungstechnik in den Lüftungsanlagen“, erläutert Stadtwerke-Bädertechnikchef Jürgen August. Weitere Projekte sind bereits in der Planung. Sämtliche Maßnahmen sind Bausteine der grünen Initiative KUK, KompetenzUmweltKlima, in der die Stadtwerke ihre Umweltaktivitäten bündeln. „Und da haben solche Projekte am Nettebad, aber auch an unseren anderen beiden Bäderstandorten oberste Priorität“, so Hülsmann abschließend.

Ansprechpartner für die Redaktion: 
Marco Hörmeyer

Pressemitteilung zum Download als PDF

Geben gemeinsam den Startschuss für die Geothermiebohrung am Nettebad: (V.l.) Dirk Fennekoldt (UB Wöltjen), Jürgen August (Stadtwerke), Hans-Herbert Achilles (Bohringenieur), Christoph Schockemöhle (verdeckt, Stadtwerke), Prof. Dr. Dieter Michalzik (Gutachter), Prof. Dr. Matthias Reckzügel (Hochschule), Prof. Dr. Reiner Kreßmann (Hochschule) und Manfred Hülsmann (Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender).

Bericht vom NDR auf N3

Bericht vom NDR auf N3

In der Sendung "Niedersachsen 18:00 Uhr" vom 16.11.2011 Uhr auf N3 wird über die erste mitteltiefe Geothermiebohrung berichtet.

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Bericht in der örtlichen Presse

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